Zahlreiche Vorkehrungen sind getroffen worden, um die Gültigkeit, der
mit dem System PLAISIR®
erfassten Daten, zu gewährleisten.
Die
evaluierende Krankenschwester hat im Evaluationsprozess eine Schlüsselposition
inne. Wenn sie in der betreffenden Institution arbeitet, dann hat sie
im Allgemeinen noch nie Evaluationen durchgeführt, die dem System
PLAISIR® in Form
und
Verfahren ähnlich sind. Sie muß also für die Durchführung
der Evaluationen PLAISIR® ausgebildet werden. Ihre Schulung
findet in zwei Etappen statt. Die erste Etappe besteht aus einer Gruppenschulung,
die zwei Tage dauert. Diese Schulung beinhaltet vor allem
das Studium des FRAN®, Rubrik für Rubrik, und stützt
sich hauptsächlich auf das Handbuch des Systems PLAISIR.
Beispiel
eines IMPFRAN
Die
zweite Etappe des Prozesses besteht aus einer individuellen Schulung
an Ort und Stelle, die ebenfalls zwei Tage dauert. Bei dieser
Schulung wird folgendermaßen vorgegangen. Nach den zwei Tagen der
Gruppenschulung "in der Klasse", kehrt die "Schülerin"
zurück in ihre Institution und nimmt 10 Evaluationen PLAISIR®
vor. Anschließend wird sie von einer Ausbildnerin in der Institution
besucht. Die Ausbildnerin wählt 3 Bewohner von den 10 Bewohnern aus,
die von der "Schülerin" evaluiert worden sind, und evaluiert
sie unabhängig davon. Dann trifft sie sich mit der "Schülerin"
und vergleicht ihre Evaluationen mit denen der "Schülerin".
Zuletzt "liest" sie mit der "Schülerin" die sieben
übrigen Evaluationen durch. Dieser Prozess dauert einen Tag. Es wird
dann von der "Schülerin" verlangt, daß sie erneut
10 Evaluationen vornimmt, und man wiederholt dann die oben erklärte
Verfahrensweise.
Auch
sind "Auffrischungsschulungen" für schon geschulte Evaluiererinnen
vorgesehen, die seit langem keine Evaluationen durchgeführt haben
(ein Jahr oder länger). Man zieht vor die Anzahl der geschulten Evaluiererinnen
zu begrenzen, um sicherzustellen, daß jede Evaluiererin jährlich
eine genügende Anzahl an Evaluationen durchführt, um nicht aus
der Übung zu kommen.
Ein
wesentlicher Bestandteil des Prozesses der Qualitätssicherung der
Daten ist natürlich auch die Überprüfung (desk-review)
aller Evaluationen und ihre eventuelle "Korrektur" nach einem
Telefongespräch mit der Evaluiererin / den Pflegenden des betreffenden
Bewohners. Der duale Charakter der Evaluationen PLAISIR®
ist von großer Bedeutung im Prozess der Überprüfung. In
der Tat werden mit dem FRAN® zwei Porträts des gleichen
Bewohners erfasst: sein bio-psycho-soziales Profil und sein Profil der
erforderlichen Pflege- und Unterstützungsleistungen. Eine erfahrene
Überprüferin stellt schnell Widersprüche zwischen diesen
beiden Porträts fest. Dies ermöglicht ihr, telefonisch präzise
Fragen an die Evaluiererin oder die Pflegenden zu stellen. Bei der Überprüfung
des IMPFRANs® eines Bewohners, der früher schon einmal
mit PLAISIR® evaluiert worden ist, vergleicht die Überprüferin
den gegenwärtigen IMPFRAN® immer auch zusätzlich
mit dem vorherigen IMPFRAN®. Diese Gegenüberstellung
ist zur Feststellung von Widersprüchen ebenfalls sehr hilfreich.
Der
Prozess der Überprüfung - Korrektur stellt ebenfalls einen kontinuierlichen
Weiterbildungsprozeß für die evaluierenden Krankenschwestern
dar, da sie durch die Telefongespräche mit den Überprüferinnen
über Fehler und Unterlassungen informiert werden. Durch die Überprüfung
erkennt man die Evaluiererinnen, die "Probleme" haben. Diesen
bietet man eine "nachfolgende Schulung" an, entweder in einer
Gruppe oder individuell. Das Ausmaß dieser nachfolgenden Schulungen
variiert. Es hängt von den festgestellten Problemen ab. Außerdem
sind es die gleichen Krankenschwestern, die für die Überprüfung
und die Schulung der evaluierenden Krankenschwestern verantwortlich sind.
Folglich haben sie gute Kenntnisse der Rubriken des FRAN®,
die den Evaluiererinnen die meisten Schwierigkeiten verursachen, und können
deshalb während der Schulungen diesen Rubriken mehr Aufmerksamkeit
widmen. Letztendlich sind es auch diese Überprüferinnen, die
den Prozess der Bearbeitung/Aktualisierung des Systems PLAISIR®
(Formular und Handbuch) leiten. Da sie gute Kenntnisse der Probleme haben,
die bei der Benutzung des Systems anfallen, sind sie in der Lage, sachdienliche
Lösungen vorzuschlagen, um diesen Problemen abzuhelfen.
Zum
Prozess (mikroskopisch) der Überprüfung der IMPFRANs®,
kommt die Überprüfung (makroskopisch) der Computeroutputs des
Systems PLAISIR® hinzu. Diese letzte Etappe erlaubt mögliche
systematische Fehler festzustellen, die während der individuellen
Überprüfung unbemerkt geblieben sind. Auch bei der Überprüfung
der Computeroutputs werden immer die gegenwärtigen Outputs eines
Programms oder einer Institution mit den vorherigen Outputs verglichen.
Weitere
wichtige Elemente für die Qualitätssicherung der Daten sind
die Pflegestandards, die weiter oben erwähnt wurden, und die eine
notwendige Bedingung für die Homogenität der Evaluationen sind;
und auch das Handbuch, das genaue und detaillierte Erklärungen zu
jeder Rubrik des FRAN® gibt. Jede Evaluiererin hat dieses
Handbuch zu ihrer Verfügung. In den sehr seltenen Fällen, in
denen sich bei der Überprüfung herausstellt, daß alle
diese Maßnahmen unzureichend waren, um die Gültigkeit der Daten
zu gewährleisten, bleibt nur der außergewöhnliche Prozess
der Überprüfung der Evaluationen vor Ort durch Krankenschwestern,
die nicht der Institution angehören. Im Allgemeinen sind dies die
Krankenschwestern des Systems PLAISIR®, die für die
Überprüfung und Schulung verantwortlich sind.
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