5.Sammlung und Validation der Daten
 
Das Basisinstrument des Systems PLAISIR® ist das Formular FRAN®. Mit Hilfe dieses Formulars werden sehr detaillierte Angaben über den Bewohner gesammelt: sein bio-psycho-soziales Profil und gewisse Leistungen, die ihm gegeben werden (auf den 3 ersten Seiten des Formulars); sowie sein Profil der Pflege- und Unterstützungsleistungen, die während der letzten 7 Tage erforderlich waren (auf den restlichen 29 Seiten des Formulars). Das Formular FRAN® wird von einer evaluierenden Krankenschwester ausgefüllt. Es ist nicht nötig, daß diese den Bewohner kennt. Um das FRAN® auszufüllen, greift die evaluierende Krankenschwester auf folgende Unterlagen zurück:
  • die Bewohnerakte;

  • den Pflegeplan des Bewohners;

  • den / die Behandlungs- oder Untersuchungs-ordner;

  • den / die Ordner mit den Pflegetechniken der Institution;

  • die Pflegestandards des Systems PLAISIR®;

  • sonstige zur Verfügung stehende Unterlagen.

Sie wird auch, falls nötig, das für den Bewohner verantwortliche Personal, das übrige Fachperso-nal, den Bewohner selbst und dessen Familie befragen. Die evaluierende Krankenschwester kann, je nach der Komplexität der Fälle, 5 bis 12 Bewohner pro Tag mit dem FRAN® evaluieren.

Die ausgefüllten Formulare werden an ein Verarbeitungszentrum geschickt. Dort werden die Angaben der FRANs® in den Computer eingegeben. Dieser ist so programmiert, daß er schon bei der Eingabe fehlende Angaben, unmögliche, inkohärente und unwahrscheinliche Antworten entdeckt. Der Computer erstellt dann einen Output, der eine kompakte, aber vollständige Fassung des Inhalts des FRAN® darstellt. Diese kompakte Fassung des FRAN® wird IMPFRAN® genannt (siehe Beispiel).

Die IMPFRANs® werden dann einer Überprüferin vorgelegt, die eine Spezialistin in der Validation der FRANs® ist. Sie überprüft das IMPFRAN, um fehlende Angaben, offenkundige Fehler, nicht übereinstimmende Angaben festzustellen. Nach dieser Überprüfung nimmt die Überprüferin mit der Institution, in der sich der Bewohner befindet, telefonisch Kontakt auf, um den/die Pflegenden oder die evaluierende Krankenschwester zu befragen und um anschließend das IMPFRAN® des Bewohners zu ergänzen oder zu korrigieren. Eine Überprüferin kann, je nach der Komplexität der Fälle, 2 bis 4 IMPFRANs® pro Stunde bearbeiten. Ist dieser Vorgang beendet, dann wird das IMPFRAN® der Büroangestellten zurückgegeben, und diese gibt dann die Korrekturen und Änderungen in den Computer ein. Nun sind die Angaben zur Verarbeitung bereit, um die Computeroutputs des Systems PLAISIR® oder jede andere Auswertung, die auf der einen oder anderen Entscheidungsebene erforderlich sein kann, herzustellen.